MenuMENU

zurück

2018-11-28 07:19:36, Jamal Tuschick

We should be careful about how we use the idea of Masculinity when talking about black men.

Schwarz zu sein, bedeutet Freude. Es bedeutet Stärke.

Das war Tenor eines Austauschs auf der Bühne des Ballhauses Naunynstraße. Es ging um schwarze Männlichkeit im Plural ihrer Erscheinungen. Isaiah Lopaz moderierte die Positionen. Seine Hautfarbe habe ihn „zum Poeten gemacht“, sagte Michael Götting. Bino Byansi Byakuleka aka Patras Bino Bwansi erkannte in der Hautfarbe eine Quelle seiner Produktivität. Der „Vollzeitaktivist“ (taz) stellte fest:

„You have to be tough.“

Es fiel das Wort von der „schwarzen Diaspora” und ewigen „Fremdheit” in weißen Gesellschaften. Die Standardreaktion emanzipierter Gruppen auf die Melancholie stiftenden normativen Kräfte lautet zurzeit Klassen, Religionen, Ethnien und Geschlechter übergreifend: „Selbstermächtigung“ zur Steigerung der Selbstbestimmung und vielleicht auch zur Verteidigung der Differenz.

„Was bedeutet Self-Care für Schwarze Männer in Berlin? Können Selbstrepräsentationen Schwarzer Männlichkeiten Räume der Heilung für Schwarze Männer öffnen?

Die vertrauliche Diskussion unter Schwarzen Männern will gegenseitige Unterstützung innerhalb Berlins vielfältiger Schwarzer Community fördern und ermutigt zum intergenerationellen Austausch; insbesondere hinsichtlich der Kenntnisse und Wege, Positionen für Reparationen zu erweitern.“

Die vom weißen Blick kolonisierten Körper sind einem enormen Druck ausgesetzt. Nun verlieren die Black Masculinities Statusvorteile, die sich aus der traditionellen Rollenverteilung ergaben.

We should be careful about how we use the idea of Masculinity when talking about black men.

Jasco Viefhues erinnerte sich: “Das erste, was ich begriffen habe, war meine Andersartigkeit.“

Andersartig ist ein anderes Wort für Vereinzelung. Die Umgebung entscheidet über die Wahrnehmung des Selbst. Unter gewissen Umständen entspricht es einem Comingout, zu sagen: „Ich bin schwarz.“

„Zeig dein Gesicht und konfrontiere die Leute mit ihren Vorurteilen“, forderte Christophe Linéré. Der in Frankreich aufgewachsene, da aber nicht heimisch gewordene Bühnenbildner („Stoffformer“) repräsentierte im Ballhaus die charismatische Linie. Man spürte seinen spirituellen Groove, mit dem er Leute bannen kann. Das kann nicht jeder.

„Ich bin überall ein Fremder und genieße es“, führte Linéré aus. Er plädierte dafür, eine tendenziell feindliche Umgebung mit Liebe anzugreifen und einzunehmen. Festzustellen, wie anstrengend es sein kann, in Berlin schwarz zu sein, blieb anderen überlassen. Man spielt eine Sonderrolle, zu der stellvertretende Äußerungen und von anderen vermutete Zuständigkeiten gehören.