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2022-03-08 07:25:38, Jamal Tuschick

#Lob #Lob

Lieber Herr Tuschick,

vielen Dank für Ihre spannende Besprechung.

Mit herzlichen Grüßen aus München und auch Ihnen eine schöne Woche,

JULIA MEYN für DROEMER KNAUR/Random House

MONOPOLISTEN / Julia Meyn
Adalbertstraße 108 / 80798 München

Dieses Lob bezieht sich auf die Besprechung: Wie hättet ihr uns denn gerne?

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Vielen Dank, lieber Herr Tuschick, für die klug beobachtende Auseinandersetzung mit dem Text. Alle guten Wünsche, herzlich, Thomas Zirnbauer, dtv-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Literatur

Das Lob bezieht sich auf folgende Besprechung: Heimweh nach Bowling Green

Doppelvereinsamung

„Kannst du nicht helfen?“

Die Frage maskiert einen Appell. Seit wann ergeben sich Rechte aus verjährter Verführung? Tillmann war falsch verbunden und richtig verlegen in der spröden Doppelvereinsamung. Ihm ist so heiß, dass er die Haut ausziehen möchte.

„Du hast das Kind, du kannst nicht mit Jamal im Keller illegal werden“, entgegnet er. Paula ahmt ein Mienenspiel des Erstaunens nach, sie macht einen auf vernünftig, Platz sei schließlich genug da, Karolin kommt in die Küche, ein anderes Leben in der Warteschleife, es steht das Klavier noch im Museum, auf dem Paula einst gespielt. Der Frankfurter Volksmund nennt Tillmanns Wohnung das Museum. Leihgaben aus dem Bestand kann man im Historischen Museum bewundern. Maybe this time/ I´ll be lucky/ Maybe this time/ I´ll stay, Tillmann möchte Paula etwas Schwerwiegendes zugutehalten, um besser nachdenken zu können. Er weiß, dass sie die Kraft nicht mehr hat, sich zu wundern.

Eingebetteter Medieninhalt

Karolin erlebt Paula als Störung. Auf Karolins T-Hemd steht „Master“, der Putzeimer gehört nicht auf die Anrichte. Paula hat den Eimerboden mit einem Lumpen drapiert. Auf den Lumpen liegen Handschuhe in eleganter Verdrehung.

„Ich will nicht, dass im Museum geraucht wird“, verkündet Karolin wie eine Eigentümerin. Das Rauchverbot und die Vase auf dem Humidor, da nimmt was überhand. Tillmann fährt die Beine aus und verschränkt die Hände hinter dem Kopf. Paula geht (trotzig weiterrauchend) in den Widerstand. Sie könnte einen Leerguthandel aufziehen, das ist ein Zukunftsmarkt. Sie guckt wie ein Kind, das zwar Strafe fürchtet, aber zu einer Überschreitung entschlossen bleibt.

„Willst du mich auf der Straße betteln sehen?“

„Es gibt Ämter.“

Karolin dampft, Paula soll den Walzer der Wohlfahrt tanzen und mit der Psychiatrie Bekanntschaft schließen. Das sind ganz normale Vorgänge der Dissoziation, die sie einschränken. Es ist viel zu heiß, das Hemd ist ein Festival-Souvenir - Gothic in Gotha. Ein Tauschgeschenk, Karolin war als Devil´s Dominator aufgelaufen.

Tillmann fühlt sich herausgefordert. Das hier ist alles seins von jeher.

„Von mir aus kannst du dich in meinem Keller einrichten, wenn gar nichts anderes hinhaut.“

„Es haut nichts anderes hin. Das sag ich doch die ganze Zeit.“

„Was geschieht mit Jamal?“

„Der lebt bei Leuten in der Hallgartenstraße.“

Bald mehr.